Badminton in Deutschland

Die Ursprünge des Spiels Badminton befinden sich in Indien und reichen bis zu 2.000 Jahre zurück. Alte Höhlenzeichnungen belegen, dass bereits damals mit Schlägern ein mit Hühnerfedern bestückter Ball hin und her geschlagen wurde.

Badminton, das von Laien oft mit Federball gleichgesetzt wird, ist heute ein Wettkampfsport, der nach festen Regeln gespielt wird. 

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Foto: annca (https://cdn.pixabay.com)

Von Indien über Großbritannien nach Deutschland

 

Seinen heutigen Namen verdankt Badminton dem Landsitz eines englischen Dukes in der Grafschaft Gloucestershire. Dort stellte ein Kolonialoffizier im 18. Jahrhundert ein indisches Spiel namens Poona vor. Der Duke erstellte ein Regelwerk und bereits 1893 gründete sich in Großbritannien die Badminton Association. Das Spiel gewann schnell an Popularität, diese wurde durch die ersten Meisterschaften noch gefördert. Der erste deutsche Badminton-Sportverein wurde 1902 gegründet.  Das Spiel breitete sich über ganz Europa, die USA und Australien aus. Mitverantwortlich dafür waren interessanterweise die Kirchen. Deren Mittelschiff bot genug Platz, um Badminton „in der Halle“ zu spielen, die Bänke dienten den Zuschauern als Sitzplätze. 

Badminton wird in Deutschland seit mehr als 115 Jahren gespielt. Der erste Verein startete 1902 in Bad Homburg. Mangels passender Ausrüstungmussten die deutschen Pioniere bald wieder aufgeben. Erst mit Beginn der 1950er Jahre erlebte Badminton in Deutschland neuerlich einen Aufschwung. 1953 fanden die ersten Deutschen Meisterschaften in Wiesbaden statt, gleichzeitig gründeten Badminton Fans den Deutschen Badminton Verband (DBV). Der erste Präsident war bei der Firma Haribotätig. Seine Begeisterung ging so weit, dass er noch im selben Jahr auf dem Betriebsgelände von Haribodie erste Badmintonhalle errichten ließ. 

Das wichtigste Turnier in Deutschland sind die Internationalen Deutschen Meisterschaften. Die German Open werden seit 1955 ausgetragen und sind derzeit mit einem Preisgeld von 80.000 Dollar dotiert. Der DBV besteht derzeit aus 16 Landesverbänden. 217.000 aktive Mitglieder in rund 2.700 Vereinen spielen in Deutschland Badminton. Die höchste Spielklasse ist die 1. Bundesliga. Daneben schätzt man die Zahl der Freizeitspieler auf rund 4,5 Millionen. Mittlerweile ist Badminton auch in den deutschen Schulsport  . 

Asien dominiert die Szene

Heute ist Badminton neben Großbritannien vor allem in Asien sehr populär, viele der besten und erfolgreichsten Spieler und Spielerinnen der Welt kommen aus diesem Teil der Erde. Weltweit nehmen rund 14 Millionen Spieler aus 160 Nationen an Badminton-Wettkämpfen teil. Seit 1992 ist Badminton auch olympisch. 

Badminton wird international ganz klar von asiatischen Spielern und Spielerinnen dominiert. Dies gilt nicht nur für die Einzelbewerbe, sondern auch für die Bewerbe der Nationalmannschaften. Das spiegeln auch die Wettquoten dieser Veranstaltungen wider. Die nächste Thomas Cup, das ist die Mannschaftsweltmeisterschaft im Badminton für Männer, findet im Mai 2020 in Dänemark statt. Doch schon heute, rund ein Jahr vor Beginn des Cups, ist China bei den Sportwetten auf Betwaymit einer Quote von 1,72 (Stand 17.3.) ganz klarer Favorit auf den Sieg. Dahinter folgen mit Respektabstand Japan, Indonesien und Gastgeber Dänemark. Die Weltrangliste bei den Herren führt derzeit Kento Momota aus Japan an, er liegt mit einem gewonnenen Preisgeld von 777.989 Dollar klar in Führung. Bei den Damen dominiert Tai Tzu Ying aus Taiwan mit einem Preisgeld von 1.155.855 Dollar.

In den Badminton Weltranglisten finden alle Spieler Aufnahme, die in den letzten zwölf Monaten an zumindest zwei internationalen Turnieren der Badminton World Federationteilgenommen haben. Die Platzierung bei diesen Turnieren ergibt Punkte, die schließlich die Wertung in der Rangliste ergeben. Der derzeit beste deutsche Spieler ist Marc Zwiebler auf Platz 19 der Herren-Weltrangliste, bei den Damen liegt Karin Schnaase auf Platz 26. Bei der Badminton Europameisterschaft 2019 in Dänemark holte Deutschland Silber. 

Höchste Fitness ist gefragt

 
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Foto: DNI von https://cdn.pixabay.com/

Badminton gilt als Sportart, die höchste Anforderungen an die Spieler stellt. Dazu zählen nicht nur körperliche, sondern auch geistige und koordinative Fähigkeiten.

 „Ein Badmintonspieler sollte verfügen über die Ausdauer eines Marathonläufers, die Schnelligkeit eines Sprinters, die Sprungkraft eines Hochspringers, die Armkraft eines Speerwerfers, die Schlagstärke eines Schmiedes, die Gewandtheit einer Artistin, die Reaktionsfähigkeit eines Fechters, die Konzentrationsfähigkeit eines Schachspielers, die Menschenkenntnis eines Staubsaugervertreters, die psychische Härte eines Arktisforschers, die Nervenstärke eines Sprengmeisters, die Rücksichtslosigkeit eines Kolonialherren, die Besessenheit eines Bergsteigers, sowie über die Intuition und Phantasie eines Künstlers.“

Dieses Zitat von Martin Knupp, Autor zahlreicher Badminton-Lehrbücher, fasst präzise zusammen, warum Badminton seine Spieler über allen Maßen fordert. Statistische Vergleiche haben gezeigt, dass ein Badmintonspieler in der halben Spielzeit doppelt so viel läuft und doppelt so viele Ballberührungen aufweist, wie ein Tennisspieler. 

Damit verfügt Badminton über alle Anforderungen, die die Menschen in unserer fitnessverrückten Zeit an eine Sportart stellen. Geistige und körperliche Fitness sind garantiert, wenn man Badminton spielt und trainiert. Das sollte ein weiteres gutes Argument für die erfolgreiche Entwicklung von Badminton in Deutschland sein. 

 

 

 

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