VIDEO Knieschmerzen im Badminton vorbeugen - aber richtig!

Knieschmerzen im Badminton können mehrere Faktoren haben - wenn kein akuter Grund vorliegt, gibt es oft Lösungen und damit Ideen für das Training um eben diese lästigen Schmerzen zu verhindern.

Achtung: Dies ist ein Trainingsartikel. Wenn Sie und Ihre Schützlinge Schmerzen haben, gilt es einen Arzt aufzusuchen und den Grund abzuklären. Dieser Artikel soll und kann keinen Arztbesuch oder eine entsprechend notwendige Behandlung ersetzen.

Sprechen wir im Sport von Gelenkschmerzen kann dies oft mehrere Ursachen haben. Um günstigsten Fall sind die Überlastungsschmerzen bei den keine Struktur akut verletzt ist - im ungünstigen Fall liegen Verletzungen vor, die aus Überbelastungsproblematiken entstanden sind oder aber, oft noch dramatischer, es liegt eine Verletzung durch ein Traumata wie z.B. ein Kreuzbandriss vor.

Überlastungsproblematiken liegen oft in Sportarten vor, die auf der einen Seite sehr intensiv sind und dann repetativen Charakter haben - sprich es liegen Bewegungen vor, die oft durchgeführt werden (wie z.B. beim Unterarm durch die Beschleunigung des Schlägers) oder im Bereichs des Knies durch die Vielzahl an Starts, Abbrems- und Sprungsbewegungen.

Überlastungsproblematiken entstehen aber per Definition auch so, dass der Input auf den Körper oder das jeweilige Gelenk höher ist, als der Bereich stark und effizient genug ist, eben diesen abzufedern. An dieser Stelle können wir als Trainer ansetzen und uns generell Gedanken machen, was man tun kann, um diese Art der Verletzung zu verhindern:

- optimale Technik: durch eine optimale Technik für die Kraft, die man für einen Schlag oder einen Lauf verwendet oder abbremsen muss entsprechend gemindert - im Gegensatz zu einer schlechten Technik, wo man z.B. mehr Muskelkraft benötigt um einen Smash mit schlechter Technik zu spielen und so ineffizient arbeitet 

- ein optimalen Schutz der Muskulatur durch Stabilisations- und Krafttraining: die entsprechenden Gelenke und Muskelgruppen so kräftigen, dass man letztendlich nie im "roten Bereich" arbeitet

- Regeneration optimieren: Überlastungsproblematiken entstehen nicht von heute auf morgen. Hier kann man sehr gut ansetzen und durch entsprechend gutes Aufwärmen und Cool Down, beides inklusive Foam Roller und/oder Massagepistole, entsprechend guter Ernährung und ausreichend Schlaf und Pausen vorbeugen.

Schauen wir uns hier exemplarisch Knieschmerzen im vorderen Bereich des Knies unterhalb der Patella an - diese auch als "Jumper's Knee" oder Läuferknie bezeichnetes Syndrom ist leider oft im Badminton zu finden. Nochmal: liegt der Schmerz bereits vor, sollte ein Orthopäde aufgesucht werden und abgeklärt werden, dass kein anderweitiger / größerer Schaden vorliegt.

     

Wodurch können diese Schmerzen entstehen?

Durch die vielen Ausfallschritte und Sprünge ist die Muskulatur des Oberschenkels ständig in Beanspruchung. Zusätzlich sort die Quadrizepsdominanz dafür, dass Kräfte wenig über die Rückseite abgeleitet werden und auch die seitliche Muskulatur des Oberschenkels (genauer TLF und min./med. Gluteus), die ebenfalls unterhalb des Knies ansetzen zusätzlich verhärten. Ist nun der Gesamtinput höher, als die ausgereifte Muskulatur und werden bestehende Verhärtungen nicht genug bearbeitet bzw. sind Pausenzeiten zu kurz, geht der Teufelskreis weiter. Die Muskulatur verkürzt, auch Triggerpunkte entstehen (und damit ein weiterer "Durchblutungsverhinderer") und der Zug des starken Muskels am Ansatz unterhalb des Knies wird größer. In der Summe entstehen dann irgendwann Schmerzen - und die bleiben dann oft genauso lange, wie sie gekommen sind - man rutscht leicht in eine Chronic mit allen negativen Aspekten (Schmerzgedächtnis, Fehlhaltungen als Schutz) selbst, wenn das eigentlich Problem gut im Griff scheint.

Daher: vorbeugen! Aber wie? Möglichst clever mit dem ganzen Paket:

1) Lauftechnik inkl. Sprungtechnik und stabile Ausfallschritte gut ausbilden

2) Kräftigung der Beine insbesondere der Rückseite und stabilisierenden Hüfte

3) Regenration und Foaming des Oberschenkels vor und nach dem Training

4) Kräftigung des Fußes und richtiges Schuhwerk (keine alte Sohle ohne Dämpfung).

Mit diesen Basics angefangen ist man schon auf einem guten Weg - weitere Details und Infos findet Ihr unter den folgenden Videos - viel Erfolg schonmal!

Kräftigungsübugen:

Ausfallschritt und Kniebeuge sind fundamentale Bewegungsmuster - sie gehören für mich in jeden Warm Up um die Beweglichkeit und Stabilität in diesen Bewegungen zu arbeiten oder zu erhalten. Ausfallschritte kommen zigfach im Spiel vor und die Kniebeuge ist die Basis für Sprung und Landung. Eine Verbesserung der Basistechniken geht mit mehr Effizienz auf dem Spielfeld her - also einbauen bzw. erarbeiten! 

  

 

  


Aktivierungsübungen:

Badminton ist hoch quadrizepsdominant. Hüftübungen gehören für mich in jedes Warm Up und legen einen Teil der Belastungen auf die starke Hüftmuskulatur ("Gesäß") um, schützen nicht nur das Knie direkt sondern vermindern auf unnötiges unrundes Bewegen und somit erneute Ineffizienz und unnötigen Muskeleinsatz (und damit weniger Verhärtungen der Primärbeweger).
 
 

 

Foam Roller-Übungen:
 
Viele Überlastungsproblematiken sind einfach Folgen von Verhärtungen  - und denen sollte man bereits bei Entstehen vorbeugen. In jedem Warm Up und Cool Down kann man etwas dagegen tun. Wichtig: Immer die ganze Kette bearbeiten, dazu gehört auch der Fuß und die Wadenmuskulatur - auch hier kann schon Entspannung geschaffen werden, die in der ganzen Summe dann entscheiden sein kann. 
 
    
 
Hilfsmittel gibt es viele und es macht hier auch durchaus Sinn zu wechseln und nicht jeden Tag das Gleiche zu machen. Topspieler nutzen kleine und große Rollen, harte Massagebälle und oft genutzt und mittlerweile sehr günstig erhältlich sind sogenannte Massage-Pistolen (z.B. Massage-Pistole für nur ca. 25 EUR Affiliate/Werbelink zu Amazon), ganz neue solche, die sogar mit Wärme & Kälte arbeiten können (siehe Bild/Link oben).
 
 

 

 

 

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Diemo Ruhnow

     

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