Koordinationstraining im Badminton - Fordern, nicht Wiederholen!

Training der Koordination ist kein Techniktraining und erst recht kein Einschleifen. Toptrainer arbeiten immer wieder an den Basics, quer durch alle Sportarten. Wichtig ist immer die Idee dahinter, der Transfer der erarbeiteten Basics - nicht nur 4 Standard Übungen in der Koordinationsleiter abarbeiten.

Es gibt unendliche viele Übungssammlungen und -beispiele für Koordinationstraining. Neben einem breiten Übungsspektrum, was aber heutzutage kein Problem ist und dank YouTube und Co. immer griffbereit ist, scheint es mit wichtiger zu sein, ein paar Ideen zur Gestaltung und Aufbau des Koordinationstrainings zu geben.
Koordinationstraining im Badminton ist für mich immer dann wichtig, wenn ich das Gefühl habe, dass bestimmte Übungsbasics auf der koordinativen Ebene nicht vorhanden sind, es also an den Basics scheitert. Weniger den Badmintonbasics, als den Bewegungsbasics. 
So kann man z.B. relativ leicht erkennen, welche SpielerInnen aus welchen Landesverbänden kommen und wo z.B. viel Seil gesprungen wird, wo ganzheitlich koordinativ gearbeitet wird oder wo viele verschiedene Footworkübungen ins Training integriert sind. Bis hoch in den O19-Bereich kann man so oft Bewegungspotentiale erkennen, die ihren Ursprung im Grundlagentraining haben.
 
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Sind Defizite in eben diesen Grundlagen zu erkennen, wie z.B. eingeschränkte Anpassungsfähigkeit der Start- und Richtungswechselbewegungen, macht es absolut Sinn, eben einen Schritt zurück zu gehen, weil es sich oft um mangelhafte Fähigkeiten und nicht um einzelne schlechte Techniken handelt.
Beispiel Starten auf eine Täuschung des Gegners - die Bewegungsmuster, sprich der aktuelle Stand und die optimal günstige Reaktion auf die vielen Schlaglösungen des Gegners können so vielfältig sein, dass es eben nicht "das eine" Muster ist, dass zu verbessern ist, sondern die Fähigkeiten, die Füße optimal zu setzen.
Manchmal - oft bei Anfängern und Quereinsteigern der Fall - ist es sogar von Nöten, generell erstmal "Bewegung" und "Leichtfüßigkeit" in die Beinarbeit zu bekommen. Auch dann macht es absolut Sinn, eine breite Basis zu schulen und ins Training zu integrieren.

   

 

Nun zu den Beispielen. Ganz essentiell, wenn bestimmte Übungen bereits eingeübt sind, sind entsprechende Progressionen sowie das Nutzen und Ausbilden der Fähigkeit "Beinarbeitsmuster" parallel zu Sekundäranforderung ablaufen zu lassen - hier eine kleine Steigerung von "simplen" Koordinationsleiter-Übungen:

 

Das Ganze kann man auch sehr spezifisch ins Training einbauen, zum Beispiel am Anfang einer Trainingseinheit. Wichtig dabei: es stellt keine eigene Technik im Sinne "so soll es auf dem Spielfeld aussehen", sondern Koordinationstraining dar - eine besondere Spezifik jedoch gerade bei der Übung im folgenden Video: die Topspieler im Doppel machen bei weniger Zeit mehr kleine Schritte, und auch die soll geübt bzw. vorbereitet werden:

 
 
Weiteren Anregungen zum Beispiel:
 

1) Playlist Footwork & Koordinationsleiter-Übungen 
 
2) Playlist Semispezifische Koordinations- und Footworkübungen für Badminton
 
3) Footwork & Koordinationsleiter im Badminton - DVD 
 
Viel Spaß beim Ausprobieren,

Diemo Ruhnow

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