Badminton Techniktraining für NICHT NUR Anfänger - Teil 1
Wie kann man schnell besser werden? Besser die Bälle des Gegners erreichen und gefährliche Schläge ausführen? Anfänger, aber auch Fortgeschritten suchen oft nach dem heiligen Gral.
Rückhand-Clear, Smashabwehr, Crossdrop, Jumpsmash - alles dies sind oft Punkte, die viele lernen oder besser machen wollen. Und in der Tat für mich sind dies alles Basics, die vielleicht gerade am Anfang nicht perfekt sein müssen, aber für mich ins Training gehören. Wie aber starten? Wie "schnell besser" werden?
Topspieler, egal in welcher Sportart, haben eines gemeinsam - die Basics sitzen einfach nochmal besser als bei Spielern, die tiefer in der Rangliste platziert oder in einer tieferen Liga spielen. Denn oft sind es nicht unbedingt die einzelnen Schlägen oder Lauftechniken, es ist mehr die Fähigkeit, diese auch unter mehr Druck, mehr Geschwindigkeit abrufen zu können. Und wenn dies nicht der Fall ist, dann scheitert dies oft eben an Mängeln an den Basics, die dann ersichtlich werden.
Beispiel gefällig?
Einen schlechten, weil langsamen und zu weit ins Feld gespielten Drop kann man auch mit einem schlechten Start und Lauf zum Ball erreichen. Wird das Tempo aber erhöht wird zum einen die Anforderung an den schnellen Start höher, als auch durch Einsatz des Körpers und Armes optimalen Raumgewinn mit dem Schläger zu erreichen. Ist schon die Ausgangsposition nicht optimal, kann der Abdruck zum Ball nicht optimal erfolgen, wenn man nicht Schläger in Richtung zum Ball bringt oder gar mit dem falschen Griff, werden auch hier wertvolle Zentimeter und/oder Schlagoptionen verloren.
Wie also starten?
Mit richtigen Basics! Sind die Basics nicht richtig, kann man sich zwar in eine Richtung verbessern, bei jedem weiteren Spiellevel, dass man erreichen will, steht man wieder vor dem selben Problem oder muss erneute Umwege gehen. Oft die falsche Lösung: mit viel Umfang (und/oder Kraft) unzulängliche Lösungen einschleifen. Das Schlechte versuchen durch viel Üben wenigsten konstant und schnell abrufen zu können. Quasi den aufgemotzten alten Golf noch mal tunen, teueres Premium-Benzin tanken und hoffen, dann beim nächsten Formel 1 - Rennen besser abzuschließen.
Welche Basics müssen zuerst stimmen? Die Basis für alle Schläge ist der richtige Griff, die Basis für alle Lauftechniken die richtige Ausgangsposition.
Das (eigentlich) Gute dabei - alles sind natürliche Lösungen, bis sie falsch "ausgeschliffen" worden sind. Nächstes Problem: eine schlechte Hand-Augen-Koordination. Diese führt dazu, dass Bälle zunächst über das Netz mit dem Bratpfannengriff geschubst werden. Die Überforderung damit führt dazu, dass kaum gut zum Ball gelaufen oder gestanden wird und auch Griff- und Schlägerhaltung nicht angepasst werden. Fehlt auch noch die grundlegende Wurfbewegung, wird es schwer einen gute Basisbewegung Überkopf zu erreichen. In der Kombination haben wir den Salat.
Aber auch Spieler und Spielerinnen höheren Levels haben Probleme mit den Basics - nur eben kompensieren sie besser und erfolgreicher, aber auch hier finden sich die gleichen Defizite. Tiefes starten und laufen, angepasste Griffhaltungen und gute kinetische Kette für gefährliche Schläge - letztendlich bis hoch in die erste Bundesliga sind die gleichen Defizite zu finden. Nur oft fallen sie nicht auf, weil a) das Tempo sehr hoch ist, b) die Abweichungen von der optimalen Technik kleiner werden und c) eben auch nur in extremen Drucksituationen oder bei entsprechender Aneinanderreihung auffallen.
Also, wie starten?
1. Griff
2. Stand
3. Rotationen
4. Kette
5. Transportschritte
Wenn man diese Basics bearbeitet, ist man dabei, eine gute Grundlage zu schaffen und verbessert gleichzeitig Stück für Stück die vorhandenen Fähigkeiten.
Welche Übungen eignen sich dazu? Richtig. Basisübungen. Aber angepasst und nicht langweilig, dies ist die Herausforderung.
Starten wir zunächst mit dem Griff. Dieser sollte zunächst a) richtig sein und b) die Fähigkeit, den richtigen Griff einzunehmen und schnell zu wechseln, sollte geübt werden. Sind diese Fähigkeiten vorhanden, ist auch die Gefahr kleiner, sich einen falschen und festen Griff anzueignen. Man erarbeitet sich die Fähigkeit, einen optimalen Griff für verschiedene Schlaglösungen und Bereiche auszuwählen.
Der optimale Ausgangsgriff in der neutralen Position und vor einer Vielzahl von Schlägen sieht folgendermaßen aus:
Oft ist hier schon der erste Fehler zu suchen, der Griff zu starr, zu fest, falsch in der Hand oder die falschen Finger berühren sich. Wenn hierüber Klarheit herrscht, ist die nächste Fähigkeit für mich bzgl. des Griffes eben die Fähigkeit, den Griff zu wechseln - das Drehen des Griffes und der Wechsel von Vorhand- in Rückhandgriff. Das reine Drehen als koordinative Übung und ein paar mehr Informationen findet Ihr in dem folgenden Video:
Die kann man gut mit den folgenden zwei Übungen machen:
Griffwechsel am Netz
Griffwechsel in der Defensive
Griffwechsel-Finte (aus dem Trickshot Workshop - auch als Download erhältlich)
Mit diesen Übungen legt man eine gute Grundlage für den richtigen Griff, von hier kann man nun starten bzw. fortschreiten. Auch macht es immer Sinn, bei neuen Gruppen oder Spielern genau den Griff anzuschauen oder die Übungen abzutesten - denn Defizite in diesen Basics werden sich an vielen Stellen bemerkbar machen.
In Teil 2 (ab Mai 2023) geht es dann weiter - diesen findet Ihr unter diesem Link: Teil 2.
Viel Spaß beim Ausprobieren,
Diemo Ruhnow
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