VIDEO - Übungsreihe für den Laufrhythmus im Badminton
Im historisch ERSTEN Video auf dieser Seite stelle ich wird eine kurze Übungsreihe zum Thema Beinarbeit auf dem Badmintoncourt dar: eine wichtige Fähigkeit für das flüssige Bewegen.
Schnelligkeit im Badminton ist eine komplexe Fähigkeit. Der Leser halte sich den Unterschied zwischen einem 100-Meter-Lauf in der Leichtathletik sowie dem Lauf zum Ball im Badminton vor Augen.
Während der Leichtathlet eine in der Sportwissenschaft als geschlossene Aufgabe zu bewältigen hat, ist der Badmintonspieler einer weit aus größerer Variabilität ausgesetzt. Usain Bolt wartet auf den Startschuss und läuft dann genau die 100 Meter, wofür er genau 41 Schritte braucht – egal ob auf einer Bahn in Peking oder Berlin. Zugegeben, sicherlich spielen noch andere Faktoren wie z.B. mentaler Stress, Innen- oder Außenbahn, Wind etc. eine Rolle, aber letztendlich ist die Aufgabe, die der Athlet zu bewältigen hat, ziemlich fest vorgegeben.
Schnell am Ball sein im Badminton ist schon wesentlich komplexer, schließlich ist weder der eigene Startpunkt zum Ball, noch der mögliche Treffpunkt des Balles vor dem Schlag des Gegners klar. Beide hängen zum einen vom eigenen Schlag ab, als auch von der Lösung, die der Gegner auswählt, will dieser ja schließlich auch den Punkt erzielen. Eine entscheidende Schwierigkeit scheint also zu sein, in eine günstige Startposition zu gelangen, um von dieser optimal zum Ball starten zu können. Genau dieses wird in der folgenden Übungsreihe thematisiert.
Im Badminton muss der Laufrhythmus an den eigenen Ball und an den zeitlichen Treffpunkt des Gegners angepasst sein. Ist der Schlag erkannt, soll ja schließlich ohne Zeitverluste zum Ball gelaufen werden. Grundvoraussetzung ist immer, dass der erste Schritt nach dem eigenen Schlag schnell aus der Spielfeldecke geschieht. Danach muss der Lauf in das Spielzentrum, welches nicht unbedingt die Mitte des Spielfeldes ist, zunächst an den eigenen Schlag angepasst werden. Wird ein hoher Clear gespielt, können 3 Schritte in Richtung Feldmitte, bei einem Smash oder Drop nur 1 oder 2 Schritte in diese Richtung gemacht werden. Genau zu beobachten ist dabei Ball und Gegner. Der eigene Lauf muss vor dem Treffpunkt des Gegners verlangsamt werden, um sich nach dem gegnerischen Treffen des Balles wieder explosiv in die nächste Laufrichtung abdrücken zu können. Dabei besteht die Kunst zum einen darin, den eigenen Lauf genau so zu timen, dass kurz nach dem Treffpunkt dieser Start geschehen kann und zum anderen, die Füße bzw. Beine dabei so auszurichten, dass diese optimal einen Start in die jeweilige Ecke gewährleisten. Letzter Punkt wäre die sogenannte Antizipation des gegnerischen Schlages. Gelingt diese nicht, müssen die Füße bzw. Beine neu ausgerichtet werden, was etwas Zeit kostet, aber den Start in die jeweilige Spielfeldecke zum Ball erleichtert.
Die Übungsreihe, die ich während meiner Trainerausbildung bei Andreas Bethge in leicht abgewandelter Form kennengelernt habe, kann nun folgendermaßen aussehen:
1) Üben des Timings auf den Ball: Der Trainer gibt ein Startzeichen und wirft danach einen Ball nach oben. Die Athleten müssen genau mit Aufprall des Balles in die Spielfeldmitte zurückkehren und dort parallel in tiefer athletischer Position entlasten (Grundübung für das Timing).
2) Üben des Starts in Laufrichtung: Der Trainer gibt ein Startzeichen und wirft danach einen Ball nach oben. Die Athleten müssen genau mit Aufprall des Balles mit dem hinteren Bein abdrücken und in die vordere Spielfeldecke laufen.
3) Üben des Starts in entgegen Laufrichtung: Der Trainer gibt ein Startzeichen und wirft danach einen Ball nach oben. Die Athleten müssen genau mit Aufprall des Balles die Füße bzw. Beine neu ausrichten und sich gleichzeitig in die vordere Spielfeldecke abdrücken.
Viel Spaß beim Ausprobieren,
Diemo Ruhnow
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