VIDEO Moderne Vermittlung der Beinarbeit & „neue“ Elemente der Lauftechnik – Teil 4

Im vierten Teil stelle ich Minimalprogramm an Lauftechniken bzw. -kombinationen, die eine gute Ausgangsbasis dafür sind, sich auf dem Court sehr gut badmintonspezifisch zu bewegen.

Bevor es nun praktisch wird, noch ein kurzer theoretischer Input: Im Großen und Ganzen kann man drei verschiedene Herangehensweisen an das motorische Lernen im Spielsport von einander trennen:


a) die technische Herangehensweise („technical approach of the game“) – hier wird unter vor allen Dingen biomechanischen Aspekten überlegt, wie eine Bewegungsaufgabe bestmöglich gelöst werden kann und dem Lernenden ein Bild aufgezeigt, wie diese Lösung (hier Lauftechnik) aussehen kann,

b) die taktische Herangehensweise („game-based approach“) – hier ist die Ausgangsbasis die taktische Spielsituation und dem Lernenden wird unter diesem Gesichtspunkt eine oder mehrere Möglichkeiten zur Lösung der taktischen Situation gegeben,

c) die Herangehensweise, des Lernen an Beschränkungen („constraints-led approach“), wo resultierend aus den Beschränkungen des Individuums („eigene Position, eigene Fähigkeiten), der Umwelt („Position des Gegners, des Balles und Lage im Feld“) sowie der Aufgabe („Ball möglichst sinnvoll früh treffen“) eine Lösung der Bewegungsaufgabe gefunden wird.

Während sich Teil 1-3 neben den biomechanischen Überlegungen vor allen Dingen der letzten Herangehensweise bedient, sind die nun folgenden eher dem „technical approach“ unterzuordnen. Wichtig: die drei Herangehensweisen sind nicht trennscharf, sondern überlappen und am Ende des Tages ist ein guter Methodenmix entscheidend für den individuell schnellstmöglichen Lernerfolg!

Laufarbeit im Vorderfeld

Im Vorderfeld kommen je nach Laufweglänge verschiedene Kombinationen von Transport- und Anpassungsschritten vor. Die wichtigsten Kombinationen für mich sind:

a) Nachstellschritt und Ausfallschritt in die vordere Vorhandecke

b) Überkreuzen „hinten“ und Ausfallschritt in die vordere Vorhandecke

c) Laufschritte und Ausfallschritt in die vordere Vorhandecke

d) Cross-Over und Ausfallschritt in die vordere Rückhandecke

e) Nachstellschritt und Ausfallschritt in die vordere Rückhandecke.
 

Laufarbeit ins Hinterfeld

Im Hinterfeld sind für mich Malayenschritt und Umsprung in die Rückhandecke (A) sowie Sidestep und Umsprung in die Vorhandecke (B) wichtige Basislauftechniken, die es ermöglichen, dass ganze Hinterfeld bei mittlerer und viel Zeit gut und aktiv zu beherrschen. Bei weniger Zeit bietet sich der Chinasprung (C) an. Dieser kann sowohl seitlich, als auch diagonal nach hinten durchgeführt werden – sowohl direkt aus der Mitte als auch mit einem kurzen, flachen vorgeschaltetem Sidestep.
 
 

Kombinationen von Laufwegen

Antizipiert man in den entscheidenden Momenten richtig, müssen die Füße zum Start nicht nachkorrigiert werden. Dies zu lernen (oder als Trainer auszubilden) sehr wertvoll ausschlaggeben sind hier Rhythmisierungsfähigkeit und (Lese-)Antizipationsfähigkeit. Koordinativ schwieriger innerhalb der technischen Beinarbeit wird es, wenn falsch antizipiert und damit von den Beinen her gedeckt worden ist („falsche Diagonale“). Dann muss man nachkorrigieren und zumeist die Fußstellung und Körperposition verändern. Dieses koordinative Element kann man am besten abbilden, wenn Laufwege kombiniert werden, bei denen die Laufrichtung geändert werden müssen. Bei der technischen Herangehensweise würde ich vor allen Dingen daher die folgenden Kombinationen als 1er- oder 2er-Kombination üben lassen:

i) Lauf in die Vorhand vorne – Lauf in die Rückhand vorne

ii) Lauf in die Vorhand hinten – Lauf in die Vorhand vorne

iii) Lauf in die Rückhand hinten – Lauf in die Rückhand vorne

und als Beispiel für eine 2er-Kombination:

iv) Lauf in die Vorhand hinten (2x) – Lauf in die Vorhand vorne (2x).

Dabei findet der Lauf jeweils über die Mitte statt, so ergibt es sich, dass man zumeist einen 90°-Richtungswechsel machen muss.

Baut man das ganze methodisch auf, kann man die folgenden Schritte durchlaufen:

1) Laufwege als Schattenbadminton

2) Einen Laufweg als Schatten, einen Ball (Zuwurf/Zuspiel durch Trainer)

3) Beide Laufwege mit Ball (auf Zuwurf, Zuspiel).

Diese Laufwegkombinationen kann man nun a) mit den verschiedenen Lauftechniken Vorderfeld / Hinterfeld sowie b) verschiedenen Laufwegen aus der Ecke (Sidesteps, Laufen, Kombinationen) mixen. Die hohe Kunst ist es dann, weitere Elemente zu identifizieren (z.B. Smash-Abwehr, offensive Laufwege im Hinterfeld, Beinarbeit im Doppel) und möglichst gut taktisch zusammenzufügen. Allerdings: Die dargestellten Bausteine in das Training einbaut und zusammen mit den impliziten Methoden aus Teil 1-3 gemixt, werden bereits sehr rundes Bild der Beinarbeit ergeben.

Viel Erfolg im Training wünscht Diemo Ruhnow
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