Mentaltraining im Badminton - Einfache Strategien für "tägliche" Probleme

In meiner Arbeit mit Topathleten aus Europa habe ich das Glück, mit vielen sehr guten Sportpsychologen zusammengearbeitet zu haben. Alle haben eines gemeinsam: sie schaffen vermeintlich komplexe Probleme auf einfache Sachverhalte und damit "einfache" mögliche Lösungen herunter zu brechen.

"Psychologische" Probleme auf dem Spielfeld können komplex sein - haben aber oft mit Stress und Emotionen zu tun.
 
Wer kennt es nicht? Den Ärger nach einem verlorenen Punkt, nach einer falschen taktischen Entscheidung, die Zuschauer und gefühlt auch der Schiedsrichter stehen hinter dem Gegner. Auf der Tribüne sitzen Freund oder Freundin, die Eltern oder gar vielleicht der Auswahltrainer - während die Mannschaft dringend "deinen" Punkt braucht oder Du unbedingt in die nächste Runde einziehen willst, um dich für XY zu qualifizieren.
 
Wie am besten damit umgehen?
 
Die Aufgabe bleibt ja die selbe. Eigentlich. Zumindest, wenn man es rational betrachtet. Aber rational gibt es nicht, oder eben nur sehr schwer. Jeder bildet seine eigene Wirklichkeit. Und dort liegt das Problem, wenn man sich mit dieser beschäftigt.
 
Ein Zauberwort als Ausgangspunkt heißt Handlungsorientierung. Ist man handlungsorientiert im Gegensatz zur Lageorientierung, dreht sich alles um die nächste in unserem Fall taktische Bewegungsaufgabe - den Return dort Hinspielen, danach dort decken und den Gegner zu XY zwingen.
 
Soweit so gut. Klingt einfach. Nun kippt man aber durch Stress und Emotionen in eine Lageorientierung - und man ist nicht mehr im Flow. Was nun?
 

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Zunächst einmal sollte man wissen, wodurch Stress entsteht. Stress entsteht immer dann, wenn die eigenen Ressourcen und Fähigkeiten unsicher oder negativ zu einer bedeutsamen Zielerreichung bewertet werden. Sprich: ein wichtiges Spiel fürs Team und man weißt nicht, ob man stark genug ist. Deswegen spielt es sich als Underdog auch manchmal leichter. Bis man eben 20 hat. 

Tipp 1: Die Aufgabe rationalisieren. Machen alle Stressfaktoren denn so Sinn? Stress ist auch etwas Gutes. Ohne Stress wird es langweilig, wenn der Ausgang eine Matches sicher ist, dann ist es auch kein wirklicher Wettkampf. Analysiert man dies mal auseinander, machen viele Stressoren nur bedingt Sinn. Freund und Familie werden einen immer noch mögen und auch die Teamkollegen werden eine Niederlage, wenn man alles geben hat, nicht verübeln. Was es meistens ist? Der eigene Anspruch an sich selber - aber auch da mal abwägen, wieviel Profi man ist, oder ob man das Ganze nur aus der Freude macht. Perfektion anstreben kann man, perfekt zu sein, kann dagegen kein Ziel sein. Bereits diese Auseinandersetzung mit Stress kann diesen enorm senken.

Tipp 2: Badminton verstehen. Viele SpielerInnen ärgern sich enorm über Fehler. Dabei ist ihnen nicht klar, dass Badminton ein Fehlerspiel ist. Im Vergleich zu Fehlern spielen "Winner" keine wirkliche Rolle und statt auf Winner auf "den Gegner zu Fehlern" zwingen zu gehen ist die bessere Taktik. Wenn man sich diesem einmal bewusst ist, dann kann es schon leichter fallen, mit Fehlern umzugehen. Sie gehören eben dazu. Ein Innenverteidiger in der Fussballbundesliga z.B. wird schon hochgelobt, wenn er 65% der Zweikämpfe gewinnt, dies bedeutet aber, dass er auch min. 3-6 pro Spiel verliert - es gehört halt dazu. Die anderen dürfen bzw. wollen ja auch mitspielen.

    

Anschließend dazu

Tipp 3: Fehlerkonto. Fehler sind trotzdem irgendwie ärgerlich - und gerade, wenn man einen bestimmten Schlag im Training verbessert hat, soll er ja auch im Wettkampf funktionieren. Aber wie hoch ist hier denn schon wieder der eigene Anspruch. Nobody is perfect. Hier kann ein Fehlerkonto helfen, sich nicht schon beim ersten Fehler zu ärgern und zu starten, dass das "Ärger-Fass", dass bald überläuft, zu füllen. Man gesteht sich ein, dass man x Fehler machen wird und schließt mit sich einen Vertrag, dass man darüber hinwegsieht, weil diese ja dazugehören. Dies kann zum einen den Ärger senken, aber auch sekundäre Prozesse in Gang bringen, insbesondere im Training. Sprich Strategien, die dazu führen, ggf. andere Schläge - einfachere, sichere - zu wählen. Kann ja auch Sinn machen.

Tipp 4: Winning Ugly (AffiliateLink zu Amazon) kaufen! Ich empfehle es immer jedem - egal ob SpielerIn oder TrainerIn. Es enthält unglaublich viele Ideen, Taktiken und Anekdoten, wie man "mit Köpfchen" mehr aus seinem Spiel herausholen kann. Entgegen der Meinung bei "ugly" geht es um schmutzige Tricks, geht es hier darum, dass der Autor seine Technik als "ugly" bezeichnete und trotzdem viele Top10 Siege erringen konnte. Ein MUSS für mich dieses Buch.

Sportpsychologie kann komplex sein - ich hoffe, mit den einfachen Tipps kommt Ihr ein Stück voran. Weitere praktische Tipps findet Ihr hier:

Tipp Reframing: http://www.dr-badminton-training.de/taktik/reframing-im-sport

Tipp Never Change: http://www.dr-badminton-training.de/taktik/never-change-a-winning-tactic-trend

Tipp Favorit & Außenseiter: http://www.dr-badminton-training.de/taktik/von-favoriten-und-ausenseitern-teil-1

Viel Spaß beim Ausprobieren,

Diemo Ruhnow

P.S.: Weitere Ideen gesucht? Gelegentlich biete ich dazu einen Workshop an - einfach bei Camps & Seminare vorbeischauen oder anfragen.

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