VIDEO Koordinationstraining im Badminton - Häufige Fehler in der Koordinationsleiter

Koordinationstraining ist ein wichtiger Trainingsinhalt. Wichtig ist neben viel Abwechslung eine gute Ausführung. Was das heißt & welche typischen Fehler gemacht werden, erfahrt ihr hier.

Training mit der Koordinationsleiter (Link zu Amazon) hat in Deutschland aus der Leichtathletik Einzug in nahezu in allen (Spiel-)Sportarten gefunden und ist im Sinne des Koordinationstraining für mich ein elementares Trainingshilfsmittel im Kinder- und Jugendbereich. Übungssammlungen in Form von Büchern und DVDs gibt es jede Menge - allerdings sind dies, wie der Name schon sagt, eben Sammlungen von Übungen. Als Trainer kann man mit dem einfachen Kopieren und Einfügen dieser Übungen schon jede Menge Gutes tun, besser allerdings wird es, wenn Sinn und Zweck dieser Übungen zum einen verstanden und zum anderen auch gut umgesetzt werden. Weitere Informationen und Artikel, die sich speziell damit beschäftigen findet man hier.
 
Im folgenden Artikel soll vor allen Dingen die Übungsqualität beleuchtet werden und der Trainer für typische Fehler sensibilisiert werden. Fehler, die ich auch bei Training (und leider auch Trainerfortbildungen) auf höherem Niveau bei vermeintlich gut ausgebildeten (was sich oft auf die Sportartspezifik bezieht) Trainern und Trainingsgruppen, beobachte.
  
Jedes Training soll einen Übertrag auf das Feld bringen - also eine direkte oder indirekte Leistungsverbesserung. Daher ist es wichtig, dass sportartübergreifende oder athletische Bewegungsmuster auch in der Koordinationsleiter gut ausgeführt werden. Typische Fehler sind:
 
a) Blick nach unten: Klar ist, dass gerade beim ersten Durchlauf viel Focus des Übenden auf der Leiter ist - aber: Selten blickt man beim Badminton auf dem Boden. Ziel ist es daher, dass der Übende den Kopf mit Blickrichtung "vorne" halten und die Leiter nur im peripheren Blickfeld haben und darüber die Steuerung abläuft. Dies kann man mit Erweiterungen des Schweregrades erzwingen (siehe z.B. dieser Artikel), sollte aber auch bei "normalen" Durchläufen beherzigen oder beherzigen lassen.
 
b) Armarbeit: Nur mit optimaler Armarbeit habe ich eine gute Balance, kraftvolle Schläge und kann mich schnell bewegen - es geht um Gewichts- und Momemtumausgleich für Balance und den Serape-Effekt innerhalb kinetischer Ketten zur Kraftübertragung. Oft sieht man aber in der Koordinationsleiter (auch z.B. oft bei Fussballprofis - achtet einmal bei Trainingseinblendungen darauf) eine Armarbeit, die die Beinarbeit nicht unterstützt. Solange die Beinarbeit relativ groß und maximal mittelfrequenzig ist, kann die Armarbeit durch Bewegung in der Schulter (oft Fehler: Hauptbewegung im Ellbogen - siehe Video unten) die Beinarbeit unterstützen. Sehr gut sieht man dies zum Beispiel in der Skaterübung aus folgendem Artikel: Verletzungsprophylaxe und Sprungübungen im Badminton. Ist die Frequenz der Übung sehr hoch, macht es nicht unbedingt Sinn, dass die Armarbeit noch dem Beinrhythmus folgt - in Übertragssituation auf dem Feld z.B. bei Korrekturschritten ist dies auch nicht so. Oft kann sogar die Frequenz bei Arm aus der Schulter, wie es eben sein soll, der Beinfrequenz nicht folgen und es entsteht wieder der Fehler des "Salamihäckselns" wie ich ihn nenne - der gilt bei diesen Übungen entsprechend dem Footwork (siehe: Badminton-Footwork: No Arms or Slow Arms) der Grundsatz "no arms or slow arms".
 
c) Ein weitere Fehler, den man insbesondere im Anfängerbereich sieht, ist das nach unten zeigen der Zehenspitzen. Damit erreich man keine hohe Frequenz und nutzt den Dehnungsverkürzungszyklus der Wadenmuskulatur kaum. Langfristig bringt dies erhebliche Probleme mit sich, kurzfristig kann es ebenfalls zu Fußproblematiken führen. Richtig wäre es bei der im Video abgebildete Übung, dass im Fußgelenk in Richtung Dorsalflexion gebeugt wird (also "die Zehenspitzen angezogen werden") und damit eine Arbeit auf dem Fußballen mit Gewichtsverteilung auf Vorder- und Mittelfuß (statt nur Zehenspitzen, nur Vorderfuß oder gar nur Ferse) beim ersten Kontakt stattfindet.
 
Die Fehler sind noch einmal im folgenden Video dargestellt - zur Vertiefung empfehle ich unbedingt das Studium der angegebenen Artikel:

  
Viel Spaß beim Ausprobieren wünscht 
 
Diemo Ruhnow
 

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